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Gesundheit

Natürliche Hausmittel bei Erkältungsbeschwerden

In den nasskalten Herbst- und Wintermonaten muss unser Immunsystem Höchstleistungen erbringen, um Erkältungsviren abzuwehren. Im Durchschnitt erkälten sich Erwachsene zwei- bis dreimal jährlich und haben etwa sieben Tage lang mit Atemwegserkrankungen oder grippalen Infekten zu kämpfen. Hier kommen einige Tipps für gute Hausmittel gegen eine Erklältung.

Als Hauptauslöser für Erkältungen gelten Rhinoviren. Um die Symptome wie Schnupfen, Heiserkeit, Husten, Hals-, Ohren-, Kopf- und Gliederschmerzen zu lindern, setzen viele auf natürliche Hausmittel, die sich seit vielen Generationen bewährt haben.

In der Regel legen sich die Symptome dann nach einer guten Woche wieder. Anderenfalls solltest du dich von einem Arzt untersuchen lassen.

Eine gesunde Lebensweise hilft bei der Vorbeugung

Es sich bei nasskaltem Wetter auf dem Sofa mit einer warmen Decke gemütlich zu machen, ist ungeheuer verlockend. Aber unser Organismus braucht Kälteanreize, um sich auf die erhöhten Anforderungen im Herbst und Winter einstellen und dagegen wappnen zu können. Zudem trocknet Heizungsluft die Schleimhäute aus, die dadurch anfälliger für Virusinfektionen werden.

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Mehrmals am Tag lüften

Deshalb ist es wichtig, mehrmals am Tag zu lüften, um die Luft in den Räumen auszutauschen und die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Sorge dabei für Luftbewegung, also z.B. zwei offene Fenster an gegenüberliegenden Seiten.

Regelmäßige Bewegung

Regelmäßige Bewegung im Freien bei Tageslicht erhält die körpereigene Abwehr. Sie hält außerdem den Stoffwechsel auf Trab, sorgt für die nötige Sauerstoffzufuhr und beugt darüber hinaus depressiven Verstimmungen in der dunklen Jahreszeit vor.

Nährstoffreiche Ernährung

Auch eine nährstoffreiche Ernährung und reichlich Flüssigkeit unterstützen das Immunsystem. Verschiedene Studien belegen, dass Lebensmittel mit viel Vitamin C wie Zitrone, Rosenkohl, oder Sanddorn sowie mit reichlich Zink wie Haferflocken, Hülsenfrüchte oder Käse die Abwehrkräfte erhöhen. Sie können damit auch Erkältungen vorbeugen.

Als Vorsorge kombinierst du am besten Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Vitamin C und Zink.

Regelmäßige Wechselduschen und Saunabesuche haben ebenfalls einen Abhärtungseffekt und stärken die körpereigenen Abwehrkräfte.

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Viel Ruhe, Schlaf und Flüssigkeit

Wenn es dich erwischt hat, solltest du dich unbedingt körperlich schonen. Das Immunsystem braucht seine gesamte Energie, um die Erkältungsviren möglichst schnell und effektiv zu bekämpfen. Im Schlaf arbeitet es auf Hochtouren an der Regeneration des Organismus und bildet neue Abwehrzellen.

Um die Erkältungsviren bekämpfen und bei Schnupfen und Husten den Schleim lösen und abtransportieren zu können, brauchen insbesondere die gereizten Schleimhäute viel Flüssigkeit. Auch bei einer erhöhten Körpertemperatur baut der Körper Flüssigkeitsreserven ab, die du wieder auffüllen musst.

Neben reichlich Wasser und Tees bietet sich dafür eine heiße Brühe an, die den entstandenen Mineralstoffverlust wieder ausgleicht.

Das Hausmittel Hühnersuppe

Oma hatte recht: Bei Erkältungsbeschwerden hat eine aus frischen Zutaten zubereitete Hühnersuppe einer Studie des Medical Center der University of Nebraska zufolge tatsächlich eine wohltuende und lindernde Wirkung. Sie soll kräftigen und die Genesung fördern. Neben der Flüssigkeitszufuhr, die von innen wärmt, wirken demnach bestimmte Inhaltsstoffe im Huhn entzündungshemmend.

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Sie können die Bewegungsfähigkeit spezieller weißer Blutkörperchen hemmen und so die Schleimhäute zum Abschwellen bringen. Auch die enthaltene Aminosäure Cystein hat der Studie zufolge eine entzündungshemmende Wirkung. Wer zusätzlich viel frisches Gemüse in die Suppe gibt, versorgt sich nebenbei auch mit allen wichtigen Nährstoffen.

Verstärken kannst du die Wirkung gegen die Erreger, indem du die Suppe mit dem Scharfmacher Chili würzt. Chili wirkt antibakteriell und entzündungshemmend, fördert die Durchblutung der Schleimhäute und hat eine befreiende Wirkung auf die Atemwege.

Frischer Ingwer

Chinesen setzen nicht nur bei der Vorbeugung und Linderung von Erkältungsbeschwerden traditionell auf Ingwer. Die durchblutungsfördernde, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung der scharfen Knolle stärkt dazu mit reichlich Vitamin C das Immunsystem. Die ätherischen Öle und Scharfstoffe tragen dazu bei, festsitzenden Schleim in den Atemwegen zu lösen und abzutransportieren.

Bei ersten Erkältungsanzeichen solltest du zur Akutabwehr eine Scheibe frischen Ingwer kauen. Wenn dir das zu scharf ist, iss eine kleine Handvoll Nüsse dazu, diese lindern die Schärfe im Mund.

Besonders bewährt hat sich aber auch Ingwertee. Dafür übergießt du dünne Ingwerscheiben mit heißem Wasser, lässt sie ca. zehn Minuten darin ziehen.

Kräutertees

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Neben Ingwertee stärken verschiedene heiße Heilkräutertees mit ihren bewährten Pflanzenstoffen und ätherischen Ölen das Immunsystem. Sie fördern die Durchblutung, befeuchten die Schleimhäute, lösen Schleim und lindern die Beschwerden.

  • Anistee und vor allem Thymiantee helfen durch ihre schleimlösende Wirkung besonders bei Husten.
  • Kamillenblütentee hat eine entzündungshemmende, desinfizierende und beruhigende Wirkung und eignet sich bei Halsschmerzen auch zum Gurgeln.
  • Fencheltee wirkt bei Halsbeschwerden lindernd und beruhigend.
  • Salbeitee mit seiner krampflösenden und entzündungshemmenden Wirkung beruhigt ebenfalls bei Beschwerden im Hals- und Rachenraum die angegriffenen Schleimhäute und ist zum Gurgeln geeignet.
  • Ein Tee aus Lindenblüten hat einen schweißtreibenden Effekt und kann auch bei erhöhter Temperatur hilfreich sein.
  • Ebenfalls schweißtreibend und schleimlösend wirkt Holunderblütentee. Auch Holunderblütensirup, den du einfach selbst zubereiten kannst, wird oft als Hausmittel gegen Erkältungsbeschwerden empfohlen. Es soll außerdem dazu beitragen können, einer Infektion vorzubeugen. Die aktuelle Studienlage über die Wirksamkeit von Holunderblütensirup ist jedoch uneinheitlich.
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Tees aus Ingwer, Knoblauch und Honig sind gesund.

Honig hat antibakterielle Eigenschaften

Wer den Heilkräutertee mit etwas naturreinem Honig süßt, beruhigt die angegriffenen Schleimhäute im Hals- und Rachenraum zusätzlich. Vorher sollte der heiße Tee allerdings ein wenig abkühlen, damit der Honig seine antiseptische und desinfizierende Wirkung behält.

Bei Reizhusten kann auch ein Löffel Honig pur Linderung verschaffen, den du am besten langsam auf der Zunge zergehen lässt. So kann sich der Honig schützend auf die ausgetrockneten Schleimhäute legen.

Eine von Wissenschaftlern der Oxford University Medical School durchgeführte Studie hat sogar ergeben, dass das traditionelle Hausmittel oft effektiver gegen Beschwerden wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen wirkt als Medikamente und Antibiotika.

Da die in Honig enthaltenen Keime ein muskellähmendes Gift produzieren können, ist das Hausmittel allerdings für Kinder unter einem Jahr tabu. Denn ihre Darmflora kann die Keime noch nicht unschädlich machen.

Frischer Knoblauch beugt Infektionen vor

Knoblauch, der zu den weltweit ältesten Heilpflanzen zählt und viele Antioxidantien enthält, wird ebenfalls eine ähnliche Wirkung wie Antibiotika zugeschrieben. Die in der Knolle enthaltenen Schwefelverbindungen haben gemeinsam mit den Enzymen einen antiviralen Effekt und bekämpfen auch Bakterien und Bronchitis-Viren.

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Zudem sorgen sie für leichteres Abhusten des Schleims. Die antibakterielle und antivirale Wirkung des bereits seit der Antike bewährten Hausmittels ist inzwischen durch zahlreiche Studien belegt.

  • Als Sofortmaßnahme bei ersten Erkältungsanzeichen wird das Zerkauen von rohen Knoblauchzehen empfohlen. Alternativ dazu übergießt du eine klein gehackte Knoblauchzehe mit heißem Wasser und lässt sie gut zehn Minuten ziehen.
  • Mit dem Knoblauchtee kannst du bei Halsentzündungen gurgeln oder seine Wirkung vor dem Trinken eventuell noch mit einem Teelöffel Honig und mit einem Spritzer Zitronensaft verstärken.
  • Eine weitere Möglichkeit ist Knoblauch-Sirup, für den du einige Knoblauchzehen zerkleinerst und mit Honig vermischst. Die Mischung erwärmst du in einem Topf und lässt sie dann ca. sechs Stunden ziehen. Anschließend lässt du stündlich einen Teelöffel Sirup auf der Zunge zergehen.

Zwiebeln als heilsames Hausmittel

Die 2015 zur Heilpflanze des Jahres gekürte Zwiebel hat laut einer Studie eines ägyptischen Forscherteams um Abdel-Nasser Zohri nicht nur eine antibiotische Wirkung. Sie gilt wegen der in den ätherischen Ölen enthaltenen Schwefelverbindungen in Kombination mit Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen auch als schleimlösend, desinfizierend und entzündungshemmend.

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Zwiebelsirup

Daher ist Zwiebelsaft ein besonders bei Heiserkeit und Husten – auch hartnäckigem Reizhusten – effektives Hausmittel, das den Hustenreiz lindert und das Abhusten erleichtert.

Für Zwiebelsaft erwärmst du große klein geschnittene Zwiebel langsam mit ca. 120 ml Wasser und 100 g Kandiszucker oder Honig in einem Topf, lässt den Sud dann ca. 1 Stunde abkühlen, gibst ihn durch ein Sieb oder einen Kaffeefilter und nimmst mehrmals täglich einen Teelöffel Saft ein.

Um den Effekt zu verstärken, kannst du zusätzlich das ebenfalls schleimlösende Heilkraut Thymian im Sud erwärmen. Der Hustensaft ist im Kühlschrank einige Tage haltbar.

Bei Halsschmerzen und Bronchitis ist auch ein Zwiebelwickel hilfreich. Dafür dünstest du Zwiebelwürfel an, schlägst sie warm in ein Baumwolltuch ein und legst den Wickel auf den Hals oder die Brust.

Salzlösung

Salzwasser hat sich aufgrund seiner desinfizierenden, entzündungshemmenden, antibakteriellen und abschwellenden Wirkung bewährt. Es hilft gegen Erkältungssymptome wie Halsschmerzen und Halsentzündungen, Heiserkeit, Husten und Schnupfen. Zudem befeuchtet und reinigt es die gereizten und ausgetrockneten Schleimhäute im Mund-, Nasen- und Rachenraum.

Daneben fördert es die Durchblutung sowie die Bildung von Schleimsekret. Dadurch wird die Viruslast verringert und der Schleim löst sich beim Abhusten besser.

  • Zum Inhalieren mit Salzwasser kochst du etwa zehn Gramm Meersalz in einem Liter Wasser auf, lässt es etwas abkühlen, bedeckst den Kopf mit einem Handtuch und inhalierst den Dampf ca. zehn bis fünfzehn Minuten tief ein.
  • Um mit Salzwasser zu gurgeln, löst du einen Teelöffel Meersalz in 250 ml Wasser auf, gurgelst ca. zwei Minuten mit der Salzlösung und neigst den Kopf dabei in den Nacken.
  • Für eine Nasendusche gibst du Salzwasser in eine Hand, ziehst es durch ein Nasenloch möglichst weit hoch und schnaubst es dann wieder aus.
  • Um ein Nasenspray herzustellen, löst du etwa zehn Gramm Salz in noch vom Abkochen heißem Wasser auf und gibst die abgekühlte Salzlösung in eine abgekochte alte Flasche Nasenspray oder eine sterile Sprühflasche.
    Im Kühlschrank ist die Salzlösung zwei Tage haltbar. Das Nasenspray kannst du mehrmals täglich in die Nasenlöcher sprühen.

Mit diesen Tipps stehst du deine Erkältung mit Hausmitteln bestimmt besser durch.

Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Beratung.

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